Windows Terminal Server unter Unix
Griff in andere Welten

 

Jens Friedrich / fms

UNIXopen  2/1999

Der Multiuser-Betrieb war lange Zeit kein Thema in der "Windows-Welt". Doch durch das Aufkommen des Thin-Client-Computings wird diese unter Unix eingeführte Variante auch für diesen Bereich interessant. Ein Praxisbericht zeigt, wie sich ein Windows Terminal Server in ein Unix-Netzwerk integrieren läßt.

 

 

Das sogenannte Thin-Client-Computing setzt sich immer mehr im Markt durch. Das hat auch Microsoft erkannt und kontert mit dem Windows Terminal Server (WTS). Das Konzept stammt, wie so oft, nicht von Microsoft selbst, sondern wurde von Citrix "aufgekauft". Das Thema ist bekannt: "Wir benötigen unbedingt die bekannten MS-Office Anwendungen zum Arbeiten". So oder so ähnlich klingen immer wieder Anforderungen aus den Fachbereichen bei den EDV-Abteilungen.

 


 

ICA-Protokoll. ICA steht für "Independent Computing Architecture" und wurde inzwischen von vielen Firmen lizensiert. Neben der Bildausgabe und der Tastatureingabe können über das ICA Protokoll weitere lokale Ressourcen wie Drucker und Filesysteme auf den Server abgebildet werden. Aus Unix-Sicht bedeutet das, daß beispielsweise das Home-Verzeichnis der Benutzer auf dem Winframe Server als Netzlaufwerk

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Selbst Anwender von UNIX Workstations benötigen immer wieder Zugriff auf MS-Office Anwendungen, wenn der Kunde beispielsweise Word Dokumente liefert, oder gar Dokumente im WWW auf einigen Sites nur noch in diesem Format angeboten werden. Für diese Problematik gibt es mehrere Lösungen. Zum einen bieten Betriebssystem-Emulationen wie beispielsweise Suns Wabi unter UNIX die benötigte Funktionalität, zum anderen entwickelte CITRIX mit seinem Produkt Winframe und  dem ICA-Protokoll seine Lösung für Thin-Client Computing.
   Reine Softwarelösungen wie Wabi scheitern im professionellen Umfeld allzu oft an mangelnder Performance. Weitaus schwerer fallen jedoch die mangelnde Aktualität des Produkts und der fehlende Support für installierte Anwendungen ins Gewicht. Der Zugriff auf den Winframe Server und damit auf die Windows Anwendung erfolgt von einem beliebigen Rechnerim Netzwerk. Auf dem Rechner werden zum Beispiel die Tastatureingaben und das Bild lokal verarbeitet, während die Software selbst auf dem Winframe Server abläuft. In Unix-Umgebungen entspricht das in etwa dem "remote-login" auf einen anderen Rechner, auf dem das X-Display der Anwendung auf den lokalen Rechner umgelenkt wird.
   CITRIX verwendet hierfür nicht das X-Protokoll, sondern das selbstentwickelte

 

ICA Client Drive Mapping

Bild 1: Auf Verzeichnisse kann mit dem ICA-Protokoll (Independent Computing Architecture) ohne Einsatz von NFS oder Samba zugegriffen werden.

Windows Terminal Server unter UNIX

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