Cloud-Encryption: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Neobikers Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 84: Zeile 84:
Das Passwort speichere ich auf einem USB-Stick und importiere es später als ''/etc/EncFS.PWD'' auf dem XEN-Host (siehe oben).
Das Passwort speichere ich auf einem USB-Stick und importiere es später als ''/etc/EncFS.PWD'' auf dem XEN-Host (siehe oben).


Neben dem Passwort wird eine Konfigurationsdatei ''.encfs6.xml'' benötigt, welche durch ''encfs'' automatisch im verschlüsselten Verzeichnis ''/srv/crypt'' erstellt wird. In die Cloud synchronisiere ich diese Konfigurationsdatei aus Sicherheitsgründen nicht, selbst wenn diese nur in Kombination mit dem Passwort/Schlüssel ''EncFS.PWD'' verwendbar ist. Ich kopiere stattdessen einfach eine modifizierte nicht funktionsfähige Konfigurationsdatei ''.encfs6.xml'' in die Cloud, welche ich auf meinen eigenen Rechnern mittels <pre>mount -bind .encfs6.xml .encfs6.xml.working</pre> mit der korrekten Version ''überschreibe'', bevor ich diesen Cloud-Storage wieder auf meinen Rechnern entschlüssele.
Neben dem Passwort wird eine Konfigurationsdatei ''.encfs6.xml'' benötigt, welche durch ''encfs'' automatisch im verschlüsselten Verzeichnis ''/srv/crypt'' erstellt wird. In die Cloud synchronisiere ich diese Konfigurationsdatei aus Sicherheitsgründen nicht, selbst wenn diese nur in Kombination mit dem Passwort/Schlüssel ''EncFS.PWD'' verwendbar ist. Ich kopiere stattdessen einfach eine modifizierte nicht funktionsfähige Konfigurationsdatei ''.encfs6.xml'' in die Cloud, welche ich auf meinen eigenen Rechnern mittels <pre>root@client# mount -bind .encfs6.xml .encfs6.xml.working</pre> mit der korrekten Version ''überschreibe'', bevor ich diesen Cloud-Storage wieder auf meinen Rechnern entschlüssele.





Version vom 4. März 2014, 21:53 Uhr

Verschlüsselung, Datensicherung, Cloud und mehr

(En)CryptFS verschlüsselt Daten auf Fileebene. Diese können verschlüsselt in beliebigen Cloud-Storage (Anbindung z.B. per webdav) gesichert (z.B. mittels rsync) werden, und von beliebigen Geräten - sogar einem Live Linux auf einem USB-Stick - im Notfall gelesen werden.

Ich habe ein Knoppix mit verschlüsselter Datenpartition auf einem USB-Stick an meinem Schlüsselbund. Damit kann ich von jedem (fremden) PC vom USB-Stick booten, eine VPN-Verbindung nach Hause aufbauen oder ein verschlüsseltes Backup-Verzeichnis aus einem Cloud-Storage mounten und darauf entschlüsselt zugreifen. Meine Katastrophen-Datensicherung liegt somit verschlüsselt in einem Cloud-Storage - falls meine Hütte mal abbrennt oder absäuft, oder ein Blitzschlag sämtliche Harddisks zerstört, welche die Daten redundant speichern.

Verschlüsselung

Nachdem meine 2TB Harddisk einen Defekt hatte, und ich zwei Wochen gebraucht habe, die Daten runter zu kratzen und anschliessend zu löschen (dd dauert bei einer defekten 2TB Disk ziemlich lange), habe ich mich entschlossen meine persönlichen Daten zu verschlüsseln. Von drei neuen Festplatten war prompt eine sofort wieder defekt, freilich erst, nachdem ich diese mit 2TB in einem RAID eingebunden und gesynced hatte. Garantie heisst: Disk muss zurück zum Händler ... also sollten keine Daten mehr drauf liegen - ich bin extrem genervt.


Das Problem: Der (XEN-) Server muss vollautomatisch starten, der Schlüssel darf nicht auf den Platten liegen!


Die Lösung: Ich speicher den Schlüssel auf einem USB-Stick, und kopiere diesen verschlüsselt über das Netzwerk in den RAM (tmpfs)!

Der Fileserver (srv) liest den Schlüssel /etc/EncFS.PWD per ssh vom XEN-Hostsystem (m450). Im Bootscript rc.local wird der Schlüssel vorher vom USB-Stick in den RAM "importiert".


XEN-Host

Der Schlüssel /etc/EncFS.PWD wird im RAM (tmpfs) unter /var/run gespeichert und liegt somit nicht auf der Disk!

root@m450# ls -l /etc/EncFS.PWD
lrwxrwxrwx 1 root root 18 Sep  9 17:38 /etc/EncFS.PWD -> /var/run/EncFS.PWD

root@m450:~# df /var/run
Dateisystem    1K-Blöcke Benutzt Verfügbar Verw% Eingehängt auf
tmpfs              35780     908     34872    3% /run

root@m450:~# cat /etc/rc.local
#!/bin/sh -e
#
# rc.local
#
# This script is executed at the end of each multiuser runlevel.
# Make sure that the script will "exit 0" on success or any other
# value on error.
#
# In order to enable or disable this script just change the execution
# bits.
#
# By default this script does nothing.

ssh vm01 'cat /root/USB-Stick/EncFS.PWD' > /etc/EncFS.PWD # read EncFS.PWD with ssh


Fileserver

Der Fileserver srv benötigt den Schlüssel /etc/EncFS.PWD zum entschlüsseln des Filesystems. Zum mounten wird ein Helper-Skript /usr/local/sbin/encfs.sh verwendet, welches in /etc/fstab eingetragen ist:

root@srv:~# cat /usr/local/sbin/encfs.sh
#!/bin/sh
encfs --public --extpass="ssh m450 cat /etc/EncFS.PWD" $* # get EncFS.PWD via ssh


root@srv:~# cat /etc/fstab | grep encfs
/usr/local/sbin/encfs.sh#/srv/crypt  /srv/daten  fuse noauto,kernel_cache,nofail 0 0
/usr/local/sbin/encfs.sh#/backup/snapshot/latest/srv/crypt  /backup/snapshot-latest  fuse noauto,nofail,ro  0 0


Daten

Die Daten liegen verschlüsselt im Verzeichnis /srv/crypt, und werden entschlüsselt unter /srv/daten vom Fileserver zur Verfügung gestellt (CIFS, NFS). Anwender können auf die letzte Datensicherung im einfachen Self-Service über /backup/snapshot-latest zugreifen (Read-Only).


EncFS (Encrypted Filesystem)

Erstelle ein verschlüsseltes Verzeichnis /srv/crypt, welches unter /srv/daten entschlüsselt vorliegt:

root@srv# encfs /src/crypt /srv/daten
Directory "/srv/crypt" does not exist, create (y,n)?y
Directory "/srv/daten" does not exist, create (y,n)?y
Creating new encrypted volume.
Please choose from one of the following options:
  enter "x" for expert configuration mode,
  enter "p" for pre-configured paranoia mode,
  anything else, or an empty line will select standard mode.
?>

Standard configuration selected.
Using cipher Blowfish, key size 160, block size 512
New Password: <password entered here>
Verify: <password entered here>

Das Passwort speichere ich auf einem USB-Stick und importiere es später als /etc/EncFS.PWD auf dem XEN-Host (siehe oben).

Neben dem Passwort wird eine Konfigurationsdatei .encfs6.xml benötigt, welche durch encfs automatisch im verschlüsselten Verzeichnis /srv/crypt erstellt wird. In die Cloud synchronisiere ich diese Konfigurationsdatei aus Sicherheitsgründen nicht, selbst wenn diese nur in Kombination mit dem Passwort/Schlüssel EncFS.PWD verwendbar ist. Ich kopiere stattdessen einfach eine modifizierte nicht funktionsfähige Konfigurationsdatei .encfs6.xml in die Cloud, welche ich auf meinen eigenen Rechnern mittels

root@client# mount -bind .encfs6.xml .encfs6.xml.working

mit der korrekten Version überschreibe, bevor ich diesen Cloud-Storage wieder auf meinen Rechnern entschlüssele.


Datensicherung

Verschlüsselte Daten können an beliebigen Orte gesichert werden. Ich benutze zur Sicherung rsync, der letzte Snapshot wird jede Nacht in verschiedene Cloud-Speicher (T-Online, 1blu, ...) synchronisert.

Meine rsync-snapshot Datensicherung legt Snapshots im Verzeichnis /backup/snapshot an, welche vom Fileserver bei Bedarf (readonly!) gemounted werden können.

Das verschlüsselte Verzeichnis /backup/snapshot/latest/srv/crypt wird jede Nacht per rsync in Cloud-Storage gesichert.

Cloud Storage

Cloud-Storage binde ich per webdav auf meinem Rechner ein. Teilweise kann sogar direkt rsync über ssh zur Synchronisation verwendet werden. Webdav-Storage kann man inzwischen meist direkt verwenden (Windows und Linux Clients), sehr praktisch.