Cloud-Encryption

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Verschlüsselung, Datensicherung, Cloud und mehr

(En)CryptFS verschlüsselt Daten auf Fileebene. Diese können verschlüsselt in beliebigen Cloud-Storage (Anbindung z.B. per webdav) gesichert (z.B. mittels rsync) werden, und von beliebigen Geräten - sogar einem Live Linux auf einem USB-Stick - im Notfall gelesen werden.

Ich habe ein Knoppix mit verschlüsselter Datenpartition auf einem USB-Stick an meinem Schlüsselbund. Damit kann ich von jedem (fremden) PC vom USB-Stick booten, eine VPN-Verbindung nach Hause aufbauen oder ein verschlüsseltes Backup-Verzeichnis aus einem Cloud-Storage mounten und darauf entschlüsselt zugreifen. Meine Katastrophen-Datensicherung liegt somit verschlüsselt in einem Cloud-Storage - falls meine Hütte mal abbrennt oder absäuft, oder ein Blitzschlag sämtliche Harddisks zerstört, welche die Daten redundant speichern.

Verschlüsselung

Nachdem meine 2TB Harddisk einen Defekt hatte, und ich zwei Wochen gebraucht habe, die Daten runter zu kratzen und anschliessend zu löschen (dd dauert bei einer defekten 2TB Disk ziemlich lange), habe ich mich entschlossen meine persönlichen Daten zu verschlüsseln. Von drei neuen Festplatten war prompt eine sofort wieder defekt, freilich erst, nachdem ich diese mit 2TB in einem RAID eingebunden und gesynced hatte. Garantie heisst: Disk muss zurück zum Händler ... also sollten keine Daten mehr drauf liegen - ich bin extrem genervt.


Das Problem: Der (XEN-) Server muss vollautomatisch starten, der Schlüssel darf nicht auf den Platten liegen!


Die Lösung: Ich speicher den Schlüssel auf einen USB-Stick, und kopiere diesen verschlüsselt über das Netzwerk in den RAM (tmpfs)!


Die Fileserver lesen den Schlüssel /etc/EncFS.PWD ebenfalls per ssh vom XEN-Hostsystem.

root@m450# ls -l /etc/EncFS.PWD
lrwxrwxrwx 1 root root 18 Sep  9 17:38 /etc/EncFS.PWD -> /var/run/EncFS.PWD

root@m450:~# df /var/run
Dateisystem    1K-Blöcke Benutzt Verfügbar Verw% Eingehängt auf
tmpfs              35780     908     34872    3% /run

root@m450:~# cat /etc/rc.local
#!/bin/sh -e
#
# rc.local
#
# This script is executed at the end of each multiuser runlevel.
# Make sure that the script will "exit 0" on success or any other
# value on error.
#
# In order to enable or disable this script just change the execution
# bits.
#
# By default this script does nothing.

ssh vm01 'cat /root/USB-Stick/EncFS.PWD' > /etc/EncFS.PWD # read EncFS.PWD with ssh

Der Fileserver benötigt diesen Schlüssel zum entschlüsseln des Filesystems. Dazu wird mit ein Helper-Skript benötigt, welches in /etc/fstab eingetragen wird:

root@srv:~# cat /usr/local/sbin/encfs.sh
#!/bin/sh
encfs --public --extpass="ssh m450 cat /etc/EncFS.PWD" $* # get EncFS.PWD via ssh


root@srv:~# cat /etc/fstab | grep encfs
/usr/local/sbin/encfs.sh#/srv/crypt  /srv/daten  fuse noauto,kernel_cache,nofail 0 0
/usr/local/sbin/encfs.sh#/backup/snapshot/latest/srv/crypt  /backup/snapshot-latest  fuse noauto,nofail,ro  0 0

Die Daten liegen verschlüsselt im Verzeichnis /srv/crypt, und werden entschlüsselt unter /srv/daten vom Fileserver zur Verfügung gestellt (CIFS, NFS). Anwender können auf die letzte Datensicherung zum einfachen Self-Service-Restore über /backup/snapshot-latest zugreifen.

Datensicherung

Verschlüsselte Daten können an beliebigen Orte gesichert werden. Ich benutze zur Sicherung rsync, der letzte Snapshot wird jede Nacht in verschiedene Cloud-Speicher (T-Online, 1blu, ...) synchronisert.

Meine rsync-snapshot Datensicherung legt Snapshots im Verzeichnis /backup/snapshot an, welche vom Fileserver bei Bedarf (readonly!) gemounted werden können.

Das verschlüsselte Verzeichnis /backup/snapshot/latest/srv/crypt wird jede Nacht per rsync in Cloud-Storage gesichert.

Cloud Storage

Cloud-Storage binde ich per webdav auf meinem Rechner ein. Teilweise kann sogar direkt rsync über ssh zur Synchronisation verwendet werden. Webdav-Storage kann man inzwischen meist direkt verwenden (Windows und Linux Clients), sehr praktisch.