XEN Update
XENvelopemt
Seit Einführung der Virtualisierungslösung KVM direkt im Linux Kernel ist es in den letzten Jahren stiller um den älteren XEN-Hypervisor geworden. Als Typ 1 Hypervisor wurde ihm immer als Nachteil ausgelegt, nicht direkt im Linux Kernel angesiedelt zu sein. Bei genauer Betrachtung erscheint mir persönlich das eher als Vorteil denn als Nachteil. Seine Entwicklung und Unterstützung steht auf einer Basis, welche tatsächlich unabhängig von einem bestimmten Kernel bzw. Betriebsystem ist. Der XEN Hypervisor ist also KEINE Linux-Lösung, sondern kann ebenfalls auf alternativen BSD oder Unix Systemen [1] wie z.B. FreeBSD aufbauen.
Die Virtualisierungslösung XEN besteht aus einem Hostsystem, Dom0 genannt, welches einem ganz normalen Linux-, BSD oder Unix Installation entspricht. Einziger Unterschied ist, dass nicht der normale System-Kernel direkt gestartet wird, sondern der XEN Hypervisor (xen.gz) diesen Kernel (Debian: vmlinuz) startet. Die Management Domain Dom0 selbst ist damit ein Standard Linux wie bei mir seit mehr als 10 Jahren Debian, derzeit Buster.
Was zeichnet XEN als Hypervisor aus: - alt = ausgereift (Erfahrung) und stabil (bewährt) - klein = sicher (einfach, weniger Fehler) und stabil (weniger Code, weniger Fehler) - Typ 1 Hypervisor und modular = unabhängig (OS) und flexibel (Einsatzszenarien)
Auf dem Management System Dom0 selbst wird natürlich keinerlei Software oder Funktionalität installiert. Sie dient ausschliesslich dem Management der virtualisierten Hardwarekomponenten für die geplanten virtuellen Maschinen (VM), bei XEN als DomU bezeichnet.