Windows Terminal Server unter Unix
 
gemountet werden kann, ohne das NFS- oder Samba-Software zum Einsatz kommt (Bild 1). Beim Winframe-Server handelt es sich prinzipiell um einen Windows NT 3.51 Server, dem von Citrix Multiuser- und ICA- Funktionalität hinzugefügt wurden.
Mit einem ICA-Client (Bild 2 zeigt den Client für Linux-Systeme) kann man sich auf dem Winframe Server einloggen, und alle installierten Anwendungen über das Netzwerk auf artfremden Betriebssystemen wie zum Beispiel Unix, Mac-OS oder auch von DOS und NOVELL verwenden. CITRIX hat von Microsoft die Sourcen zu Windows NT 3.51 lizensiert und konnte so die umfangreichen Betriebssystemerweiterungen entwickeln. Das ICA Protokoll erweist sich als so schonend beim Umgang mit den Ressourcen, daß sogar über analoge 14.400Baud Modem-Leitungen ein flüssiges Arbeiten möglich ist. Citrix selbst gibt die von ICA benötigte Bandbreite mit 10-20 KBaud an, womit ICA sehr gut für WAN-Verbindungen geeignet ist. Größter Minuspunkt von Winframe scheint hier die Windows-Version NT 3.51 zu sein. Microsoft hat erkannt, daß es für den Ansatz von Citrix einen wachsenden Markt gibt. Den für NT4 längst fertiggestellten Nachfolger »pICAsso« hat Microsoft durch Verweigern der Lizensierung von Windows NT 4.0 durch Citrix erfolgreich bekämpft. So wurde Citrix indirekt gezwungen, die Basis-Technologie von Winframe an Microsoft zu veräußern. Aus »pICAsso«

wurden somit Microsofts »Windows Terminal Server« (WTS) und Citrix »Metaframe«.
   Während Microsoft nur Windows Rechnern den Zugriff über das »Remote Desktop Protokoll« (RDP, mind. 28.8KBaud) zum WTS ermöglicht, bietet CITRIX mit Metaframe weiterhin das ICA Protokoll für den WTS an. Die Zusatzfunktionalitäten wie Verwendung lokaler Ressourcen (Filesystem, Drucker) und Anbindung für nicht Windows Rechner ermöglicht erst ein ICA-Client. Weitere Zusatzmodule wie beispielsweise LoadBalancing zum Aufbau einer Serverfarm oder SecureICA zur starken Verschlüsselung des ICA Protokolls bleiben ebenfalls CITRIX Produkte. ICA-Clients gibt es als native Clients und als Plugins für Browser. Damit ist es z.B. möglich Microsoft Word im Browser über das Intranet zu verwenden. Im praktischen Einsatz unter Unix zeigt die letzte Variante jedoch einige Schwächen. Die Verwendung der lokalen Ressourcen ist zum Teil nicht möglich, auch die internationalen Tastaturen bereiten noch Probleme. Die nativen ICA-Clients zeigen sich hier von einer besseren Seite. Aktuelle ICA-Clients können bei www.citrix.com kostenlos aus dem Internet geladen werden. Dort ist ebenfalls die Citrix Knowledge-Base zu finden, die Probleme und deren Lösungen zu allem bietet, was mit Winframe und Metaframe zusammenhängt. Eine weitere Anlaufstelle im Internet ist www.thethin.net. Ein
Linux ICA-Client

Bild 2: Mit einem ICA-Client (hier der Client für Linux-Systeme) ist es möglich, sich auf dem Winframe Server einzuloggen.

[WFClient]
DrivePathA=/floppy
DriveEnabledA=Yes
DriveReadAccessA=0
DriveWriteAccessA=0
DrivePathD=/cdrom
DriveEnabledD=Yes
DriveReadAccessD=0
DriveWriteAccessD=1
DrivePathG=/home/jens
DriveEnabledG=Yes
DriveReadAccessG=0
DriveWriteAccessG=0
DrivePathH=/home
DriveEnabledH=Yes
DriveReadAccessH=0
DriveWriteAccessH=0
KeyboardLayout=German
KeyboardMappingLayout=linux.kbd
KeyboardDescription=Linux
ClientDrive=On
ClientPrinter=On
UseFullScreen=No
DesiredHRES=800
DesiredVRES=600
; 1=16, 2=256 Farben
Colors=1
; Citrix Demoroom: Excel
Address=206.103.132.77
InitialProgramm=#ale_excel 

Listing 1: Die beispielhafte Konfiguration eines ICA-Clients.


Windows Terminal Server unter UNIX


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