Windows Terminal Server unter Unix
 
Browsing-Mechanismus ermittelt und angezeigt. Die beschriebenen Konfigurationen sind unter Winframe und Metaframe identisch. Ebenfalls sind die ICA-Clients identisch, einziger Unterschied ist lediglich die Betriebsystemversion Windows NT3.51 bei Winframe bzw. NT4.0 bei Metaframe. Die Bedienoberfläche von NT 3.51 ist der Programmanager, den man noch von Windows 3.x kennt. Dieser ist natürlich nicht mehr ganz aktuell im Design. Bei Metaframe ist kein Unterschied zu einem normalen NT4.0 PC festzustellen. Betrachtet man hier die Anwendungen für sich ohne den Programmanager oder den Explorer, merkt der Benutzer von z.B. MS Office 97 nicht, ob diese auf einem Winframe oder Metaframe Server läuft. Hier ist einzig entscheidend, daß es einige Anwendungen gibt, die unter NT3.51 nicht laufen, wie beispielsweise FrontPage98.
   Trotzdem gibt es auch Gründe, Winframe manchmal einem Metaframe Server vorzuziehen. Hier ist unter anderem das von Microsoft mit der Version NT 4.0 eingeführte Lizensierungsmodell anzuführen, das z.B. für den remote-Zugriff auf einen NT 4.0- Server die entsprechenden Client-Access-Lizenzen (CALs) von jedem Client erfordert. Was den Windows Terminal Server (WTS) und Metaframe betrifft, vertritt Microsoft hier die Auffassung, daß jeder WTS-Client, egal ob er unter DOS, Mac-OS oder Unix läuft, ja Windows NT 4.0 benutzt und deshalb zusätzlich zur CAL noch eine vollwertige Windows NT 4.0 Workstation Lizenz benötigt. Das verteuert dann einen WTS-Client ganz erheblich und man überlegt sich, ob die nötigen Anwendungen nicht auf Winframe deutlich billiger realisiert werden können. Ein Mischbetrieb von Winframe- und Metaframe- Servern im Netzwerk ist jedenfalls problemlos möglich. Das Konzept, das hinter Windows Terminal Server steckt, ist für Windows Anwendungen ungewohnt. So sind Anwendungen bis jetzt davon ausgegangen, daß sie einen Rechner samt seiner Ressourcen für sich alleine haben, und sind bestenfalls für eine Netzwerkinstallation geeignet. Multiuser-Bedingungen, wie unter UNIX üblich, stellen allzuoft noch ein Problem für sie dar. Wenn Konfigurationsfiles ausschließlich im Installations- Verzeichnis der Software abgelegt werden können, wirken sich Änderungen eines Benutzers im Multiuserbetrieb eines WTS ebenfalls auf alle anderen

aus. Temporär erstellte Dateien können ebenfalls zu Problemen führen, wenn verschiedene Benutzer gleichzeitig mit einer Anwendung arbeiten und diese lesen bzw. ändern. Für den Einsatz einer Software auf einem WTS ist es deshalb wichtig, daß diese das API des Betriebssystems richtig verwendet, Konfigurationen in der Registry richtig einträgt, die Installation ausreichend konfiguriert werden kann und benutzerspezifische Einstellungen wie Verzeichnisse und Vorlagen nicht global eingestellt werden müssen. Bei MS Office ist es beispielsweise sehr wichtig, daß alle Benutzer ein persönliches Home-Verzeichnis besitzen, in das Word die Benutzervolagen wie die Datei normal.dot speichert. Zusätzlich müssen alle Einstellungen der Office-Suite an den Multiuserbetrieb angepaßt werden. Microsoft liefert hier mit dem WTS einige Programme aus, welche die wichtigsten Änderungen nach der Installation von manchen Softwarepaketen vornehmen. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß nicht einmal Microsoft selbst genau weiß, wie man Office 97 richtig für die Multiuser-Umgebung des WTS konfiguriert. Hier helfen dann Mailinglisten, die Citrix Knowledge-Base oder auch das Handbuch weiter.
   Anwendungen, die sehr viel Ressourcen benötigen, sind gleichfalls Gift für einen WTS. Hier gelten im Multiuser-Betrieb für den WTS die gleichen Spielregeln wie unter Unix: Werden die Ressourcen des Servers durch einen Prozeß belegt, sind alle anderen Anwendungen und Benutzer davon betroffen und müssen warten. Im praktischen Betrieb zeigt sich, daß ein WTS mit einer CPU 15-25 Benutzer problemlos und perfomant bewältigt. Da ein Benutzer einer Unix Workstation naturgemäß nicht Windows- Anwendungen als Hauptanwendung im EDV-Alltag benötigt, liegt die Gesamtzahl der Benutzer eines WTS im Unix-Umfeld oft um den Faktor zwei bis drei über dem der installierten Lizenzen.
   Mit der neuen Server-Generation mit Intel´s skalierbarer Xeon CPU und dem LoadBalancing-Pack von Citrix, mit dem eine Serverfarm aufgebaut werden kann, zeigt sich hier insgesamt eine hervorragende Lösung, Windows Anwendungen auch in heterogener Umgebung den Benutzern ohne eigenen PC über das Netzwerk zur Verfügung stellen zu können.

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